Seit 2014 veranstaltet der Verein „Würzburg liest“ alle zwei Jahre eine Stadtleseaktion, in der ein konkretes Buch mit seinen Themen und dessen Autor oder Autorin im Mittelpunkt stehen und um die sich bis zu hundert Veranstaltungen ranken.
Dabei soll entweder der Autor oder die Autorin aus der Stadt stammen oder der Text einen Bezug zur Stadt aufweisen. So wurde zuletzt 2022 bei Königshausen & Neumann der Band Das Weib denkt. Essays, Novellen, Gedichte und Märchen einer frühen Frauenrechtlerin herausgegeben, um die vergessene Würzburger Schriftstellerin Elisabeth Dauthendey zum Mittelpunkt der Leseaktion zu machen.
2025 ist das Werk, das Würzburg gemeinschaftlich liest, Narziß und Goldmund von Hermann Hesse.
Dass Hermann Hesse nicht in Würzburg geboren ist oder sich dort länger aufgehalten hat, dürfte jedem Hesse-Leser bekannt sein.
Dass Würzburg aber in Narziß und Goldmund Schauplatz eines großen Teiles des Romanes ist, dürfte den meisten bisher nicht bewusst gewesen sein.
Deshalb hat sich die Arbeitsgemeinschaft von „Würzburg liest“ entschlossen, begleitend zur Narziß und Goldmund-Leseaktion Hesses Text Spaziergang in Würzburg erneut zu veröffentlichen, um die verblüffenden Übereinstimmungen mit dem Roman zu verdeutlichen.
In diesem Band finden sich neben dem Text auch ein Faksimile des Typoskripts, verschiedene Abbildungen des historischen Würzburgs, und ein Nachwort von Hans Georg Bauner, in dem er darlegt, warum nun Würzburg als Blaupause für
den im Roman nur als „mittelalterliche Stadt“ bezeichneten Schauplatz heranzuziehen ist.
Unter www.wuerzburg-liest.de findet sich das komplette Programm von Würzburg liest.
Blogbeitrag basierend auf dem Nachwort von Hans Georg Bauner und Daniel Osthoff