Beschreibung
„Nun ist die Luft von solchem Spuk so voll,
Dass niemand weiß, wie er ihn meiden soll.“
Goethe, Faust II
Die in diesem Buch veröffentlichten Essays über Formen und Erscheinungsbilder einer phantasmatischen Vernunft kreisen um die Möglichkeit, im Spannungsfeld zwischen Religion, Psychoanalyse und organisierter Bildung mentale Dissoziationen und die Neigungen zur Verkennung der facts of life aufzuklären.
Machtprozesse schränken unter dem Einfluss von Sicherheitsdispositiven den offenen pluralen Diskurs über Wahrheit ein. Sie fördern in religiösen, gesellschaftlichen und politischen Praxisfeldern Ressentiments und Reaktionsbildungen und verhindern in Konflikten – gestützt auf Tabus und Massenwahn – rationale Lösungen.
Erst die Wiederkehr des Verdrängten bietet allerdings – so die These dieses Buches in Anlehnung an Freuds Essay Totem und Tabu – in einer praxeologischen Perspektive die Chance, den Wahrheitsgehalt im phantasmatischen Denken zu analysieren und ihm in der Dialektik des Konkreten wieder zur Geltung zu verhelfen.